Virtuelle Realität als Gestaltungswerkzeug in der künstlerischen Lehre 


Maja Dierich-Hoche | Seminarleitung

Basierend auf der Vorstellung, dass die virtuelle Welt nicht das Reich der simulierten Realität ist, sondern vielmehr ihr Gegenpart, in dem avancierte Informationstechnologien machtvolle Instrumente für eine neue Wirklichkeitsordnung und Formierung der sozialen Gesellschaft geworden sind, scheint es besonders für Lernende attraktiv sowie relevant, sich künstlerisch-gestaltend mit hochimmersiven Medien zu befassen. Die Studierenden nutzen folglich diese technischen Möglichkeiten konsequent als künstlerisch-gestalterisches Hilfs- und Ausdrucksmittel sowie insbesondere als interaktive Schnittstelle, an der innovative, immersive und partizipative Kunstwerke entstehen, die als kritische Reflexionen der Digitalmoderne rezipiert werden können. 
Jenseits der physischen Grenzen nehmen die skulpturalen Kunstwerke, die in dem virtuellen Raum mit verschiedenen Pinseltools entstehen, neu Gestalt an. Die Einbindung von Virtual Reality (VR) in die Kunstvermittlung eröffnet somit Möglichkeiten, das Kontinuum zwischen Realität und Virtualität zu erforschen und ein besseres Verständnis von Wahrnehmung zu erlangen. 
In den Seminaren wird die praktische Anwendung im Umgang mit Datenbrillen nicht nur untersucht, sondern auch die Bedeutung einer ethischen und nachhaltigen Nutzung dieser Technologien beleuchtet. 

Kunstpädagogische Seminarreihe zu erweiterten Realitäten im Spannungsfeld sozialer und hochimmersiver, digitaler Medien

Katharina Brönnecke | Seminarleitung


In den kunstpädagogischen Seminaren zur Professionalisierung für soziale und hochimmersive digitale Medien werden künstlerische Werke in phygitalen Räumen gestaltet, wahrgenommen und reflektiert. Phygital beschreibt die Verschmelzung von physischem und digitalem zu einer erweiterten Realität. Technische Schnittstellen wie Datenbrillen, Tablets und Smartphones werden genutzt.
Die Seminare integrieren analoge und digitale Realitäten, besonders in jugendkulturellen Kontexten, als Teil der Identitätsbildung. Studierende schaffen virtuelle Kunstwerke und erkunden virtuelle Räume physisch. Dabei fördern sie eine künstlerisch-forschende Haltung und kreative Nutzung der Technik.
Eine künstlerisch-forschende Haltung wird gefördert, während kreative Zweckentfremdung der technischen Schnittstellen zur Identitätsbildung und zur Förderung einer ambiguitätssensiblen Haltung sowie demokratischer Teilhabe genutzt wird. Fragen zur Raum-Zeit-Verortung, Körperwahrnehmung, Präsenz und Besitz in digitalen und analogen Räumen werden verhandelt. Diese Erfahrungen führen zu einer bedeutenden Selbstwirksamkeitserfahrung und werden abschließend in Lehr-Lern-Szenarien kunstpädagogischer Bildung reflektiert und umgesetzt.